„Eggerts, wir müssen reden!“ - Heute: Zeitmanagement. Lösungen 1. und 2. Ordnung

Zeitmanagement ist eine der größten Herausforderungen im Berufsalltag von Lehrer*innen. Um den Überblick zu behalten und effektiv zu arbeiten, sind sowohl kurzfristige als auch langfristige Strategien erforderlich. Hier sind einige bewährte Ansätze zur Erlangung von Zeitsouveränität (ein, wie ich finde, schöneres und treffenderes Wort):

Lösungen 1. Ordnung

Diese Lösungen sind direkt und oft kurzfristig, konzentrieren sich auf spezifische Probleme, ohne die zugrunde liegenden Strukturen zu verändern:

KI als Hilfsmittel (worauf ich zur Befreiung von Routinetätigkeiten schwöre), Prioritätenliste, Zeitpläne, To-Do-Listen, Zeitblöcke, Delegation, Pomodoro-Technik, Vermeidung von Ablenkungen usw. 

Interessante Variante: Termine erfinden, die gar nicht stattfinden, um sich Auszeiten zu verschaffen.

Im Weitwinkel erscheint dann noch Herr Pareto im Querbild.

Warnhinweis: Lösungen der ersten Ordnung können zwar kurzfristig Erleichterung verschaffen, sind jedoch oft nicht nachhaltig. Sie beheben Symptome, ohne die zugrunde liegenden Ursachen anzugehen.

Lösungen 2. Ordnung gehen tiefer und zielen darauf ab, grundlegende Veränderungen in der Denkweise, den Gewohnheiten oder den Systemen vorzunehmen:

Überprüfung und Änderung von Werten und Zielen: Reflexion über persönliche Werte und langfristige Ziele, um sicherzustellen, dass die täglichen Aktivitäten damit übereinstimmen.

Veränderung von Glaubenssätzen: Identifikation und Veränderung limitierender Glaubenssätze über Zeit und Produktivität.

Selbstmanagement-Strategien: Entwicklung von umfassenden Selbstmanagement-Strategien, die sowohl berufliche als auch persönliche Lebensbereiche berücksichtigen.

Work-Life-Balance: Förderung einer ausgewogenen Work-Life-Balance durch Integration von Erholungs- und Freizeitaktivitäten in den Tagesablauf.

Anstoßen von kulturellen und strukturellen Veränderungen innerhalb der Organisation, um ein unterstützendes Umfeld für effektives Zeitmanagement zu schaffen.

Wenn der eine Anteil in uns sagt: „Ich brauche einfach bessere Tools, bessere Pläne, mehr Effizienz!“, und der andere Anteil flüstert: „Ich will nicht nur funktionieren, sondern verstehen, warum ich mich so verliere ...“, dann stellt sich die Frage: Mit welchem Anteil möchten Sie sprechen?

Mit Paul Watzlawicks könnte man sagen: Versuchst du noch die Realität zu kontrollieren, oder reflektierst du schon den Rahmen deiner Wirklichkeitskonstruktion? Vielleicht liegt die Lösung nicht in der besseren Organisation, sondern im besseren Umgang mit dem inneren Drang zur Perfektion. Oder wie Watzlawick formulierte:

„Mehr desselben ist nicht immer die Lösung.“

Fazit:

Effektives Zeitmanagement im Lehrer*innenberuf erfordert eine Kombination aus kurzfristigen und langfristigen Lösungen. Während unmittelbare Maßnahmen helfen, den Alltag besser zu bewältigen, sind tiefgreifendere Strategien notwendig, um nachhaltige Veränderungen zu ermöglichen.

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„Eggerts, wir müssen reden!“ - Heute: Die Welt zwischen den Worten. Schweigen im Coaching