Wenn das Drama im Dreieck springt

Der Einsatz des Dramadreiecks im Coaching

Coaching von Schulleitungen und Lehrer*innen hat sich in den letzten Jahren zu einer entscheidenden Praxis entwickelt, um ihnen dabei zu helfen, Fähigkeiten zu entwickeln. Eine kreative und effektive Methode, die im Coaching eingesetzt werden kann, ist das "Dramadreieck". Dieses Konzept, das auf der Transaktionsanalyse basiert, bietet eine Möglichkeit, Führungskräften dabei zu helfen, ihre Beziehungen zu Mitarbeitern zu verbessern, Konflikte zu lösen und sich selbst als effektive Führungspersonen zu entwickeln:

Das Dramadreieck ist ein Modell, das die Dynamik von Konflikten und ungesunden Beziehungen darstellt. Es besteht aus drei Hauptrollen: dem Retter, dem Opfer und dem Verfolger. Im Kontext des Coachings für Führungskräfte werden diese Rollen als Metaphern für Verhaltensmuster verwendet.

Der Retter: Dies ist die Rolle der Person, die versucht, anderen zu helfen, oft auf eine überfürsorgliche Weise. Im Coaching für Führungskräfte kann dies bedeuten, dass Führungskräfte versuchen, ihre Mitarbeiter zu retten, anstatt ihnen die Verantwortung zu übertragen.

Das Opfer: Das Opfer fühlt sich oft hilflos und ohnmächtig. Im Coaching können Führungskräfte manchmal in die Rolle des Opfers geraten, wenn sie sich überfordert oder missverstanden fühlen.

Der Verfolger: Dies ist die Rolle der Person, die andere kritisiert oder schuldig macht. Führungskräfte können in dieser Rolle stecken bleiben, wenn sie Mitarbeiter kritisieren, anstatt konstruktives Feedback zu geben.

Der Verfolger konfrontiert: Ich bin OK, Du bist nicht OK (kritisches Eltern-Ich) 

Der Retter unterstützt: Ich bin OK, Du bist nicht OK (fürsorgliches Eltern-Ich)

Das Opfer zeigt sich hilfesuchend: Ich bin nicht OK, Du bist OK (angepasstes Kind-Ich) 

Jede Rolle ist für das Aufrechterhalten des Drama-Dreiecks fundamental wichtig, hierin steckt auch die Spieldynamik. Wenn niemand eine oder mehrere Rollen einnimmt, muss das Drama-Dreieck auch nicht fortbestehen. Der Schlüssel zur Anwendung des Dramadreiecks im Coaching liegt darin, Menschen dazu zu bringen, ihre eigenen Verhaltensmuster zu erkennen und zu verstehen, wie sie ggf. in das Drama verwickelt sind und zu welcher Rolle sie in Konfliktsituationen tendieren, und Menschen haben in bestimmten Situationen oft eine Lieblingsrolle.

Dies kann ihnen helfen, bewusster zu handeln. Das Modell kann zugleich verwendet werden, um Leitungen und Lehrer*innen beizubringen, wie sie gesunde Beziehungen zu ihren Mitarbeitern aufbauen können, indem sie aus der Retter-Opfer-Verfolger-Dynamik aussteigen. Schulleitungen lernen etwa, wie sie Konflikte innerhalb ihres Teams effektiv angehen können, indem sie die Muster des Dramadreiecks erkennen und alternative Ansätze entwickeln.

Denkbare Fragen im Coaching:

Woher hat der Retter seinen Auftrag?

Wie heißt dieser Auftrag?

Welchen Nutzen oder Gewinn ziehen die Rollenträger ?

Sich als Opfer zu erleben, hat ggf. den Nutzen: Man darf jammern, denn die anderen sind ja verantwortlich dafür, dass es einem schlecht geht. Man selbst sieht sich nicht in der Lage, seine Situation zu ändern. Diese “ohnmächtige“ Position ist auch machtvoll, gibt das Opfer doch die gesamte Verantwortung für sein Handeln und dessen Folgen an andere ab. 

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