Die Kunst des Coachings und die Musik des Jazz: Eine tiefgründige Symbiose

Als Coach, Berater und leidenschaftlicher Jazzmusiker liefere ich gerne mal einen Blogeintrag zum Thema "Analogien zwischen Coaching und Jazzmusik" nebst zwei Podcasts zu diesem spannenden Thema (Links finden sich am Ende).

In meinem Caching begegne ich immer wieder der Herausforderung, Flexibilität mit Struktur zu verbinden, Intuition mit Expertise zu balancieren und Raum für das Unerwartete zu lassen. Diese Dynamiken erinnern mich stark an die Welt des Jazz, eine Musikrichtung, die für ihre improvisatorische Brillanz und emotionale Tiefe bekannt ist. Die Analogie zwischen Coaching und Jazzmusik bietet eine reiche Perspektive auf die Fähigkeiten und Einstellungen, die wir als Coaches pflegen, um unsere Klienten effektiv zu unterstützen.

Improvisation als Essenz des Coachings

Im Jazz ist Improvisation nicht einfach ein Musikstil; es ist eine Philosophie. Jazzmusiker haben zwar eine Struktur – sei es eine Akkordfolge oder ein Basisthema –, aber was sie in jedem Moment spielen, ist nicht festgelegt. Diese Kunst der Improvisation spiegelt sich im Coaching wider, wo kein einzelnes Gespräch oder keine Sitzung der anderen gleicht. Trotz sorgfältiger Planung müssen wir bereit sein, den vorgefertigten Pfad zu verlassen und uns auf den gegenwärtigen Moment einzulassen, um auf die unmittelbaren Bedürfnisse unserer Klienten einzugehen.

Zuhören - die Melodie unter den Worten

Ein Jazzmusiker muss intensiv zuhören, nicht nur auf seine eigenen Noten, sondern auf das gesamte Ensemble, um eine kohärente und responsive Performance zu gewährleisten. Im Coaching ist das Zuhören ebenso zentral. Es geht nicht nur darum, die gesprochenen Worte zu erfassen, sondern auch um das Erkennen der subtilen Untertöne – die Emotionen, Überzeugungen und Werte, die unter der Oberfläche liegen. Diese Tiefe des Zuhörens ermöglicht es uns, tiefergehende Fragen zu stellen und Einsichten zu fördern, die transformative Veränderungen bewirken können.

Struktur und Freiheit

Jazz bietet ein faszinierendes Gleichgewicht zwischen Struktur und Freiheit. Es gibt bestimmte Regeln und Formen, die befolgt werden müssen, aber innerhalb dieses Rahmens gibt es unendliche Möglichkeiten für persönlichen Ausdruck und Innovation. Ähnlich bietet Coaching einen strukturierten Prozess, der den Klienten Sicherheit und Orientierung gibt. Doch innerhalb dieses Prozesses gibt es Freiheit – für den Klienten, um seine eigenen Lösungen zu entdecken, und für den Coach, um kreativ und intuitiv in seiner Herangehensweise zu sein.

Der Umgang mit Fehlern

In der Jazzmusik wird ein "Fehler" oft als Sprungbrett für etwas Innovatives und Kreatives gesehen. Eine falsche Note kann zu einer unerwarteten melodischen Wendung führen, die das Stück bereichert. Im Coaching können wir diese Einstellung übernehmen, indem wir Fehler nicht als Endpunkte, sondern als Lerngelegenheiten betrachten. Diese Perspektive hilft uns, eine Umgebung zu schaffen, in der Klienten sich trauen, Risiken einzugehen und aus ihren Erfahrungen zu lernen.

Schlussfolgernd: Die Symphonie des Coachings

Die Analogie zwischen Coaching und Jazzmusik erweitert unsere Sichtweise auf das, was es bedeutet, ein effektiver Coach zu sein. Sie erinnert uns daran, dass unsere Arbeit nicht nur eine Wissenschaft, sondern auch eine Kunst ist – eine Kunst, die Flexibilität, Empathie, Kreativität und Präsenz erfordert. Wie Jazzmusiker, die sich durch ihre Improvisationen ausdrücken und miteinander verbinden, können wir als Coaches einen Raum schaffen, in dem echte Entdeckung und Veränderung möglich sind.

Zwei Podcasts zur Anempfehlung: 

https://www.youtube.com/watch?v=FfrSiHzJnmAFormularende 

https://inkovema.de/blog/jazz-mediation-jochen-reich-166/#

 

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