Im Doppel: Gute Abstimmung zwischen Schulleiter*in und Stellvertretung

Gelegentlich Thema in meinem Coaching, das manchem Coachee zunächst etwa banal daherkommt. Aber: Nicht täuschen lassen - vor allem, wenn Sie neu im Amt sind.


Ein Jour fixe zur Abstimmung einer Doppelspitzenleitung kann ein effektives Werkzeug sein, um sicherzustellen, dass beide Leitungspersonen in der Schule auf dem gleichen Stand sind, ihre Arbeit gut koordinieren und strategische Entscheidungen gemeinsam treffen.

Grundsatz: Keep it small and simple

Möglicher Ablauf:

Der teilnehmende Personenkreis zur Entwicklung einer vertrauensvollen internen Kommunikation bleibt ohne weitere schulische Öffentlichkeit, kurz: Schulleiter*in und Stellvertretung.

Stillschweigen bewahren über Interna, verbindliche Kommunikation von Ergebnissen nach außen (Kollegium o.a.) sichern.

Legen Sie einen Zeitpunkt und einen ruhigen Ort fest (z.B. wöchentlich, alle zwei Wochen oder zur Einführung einmal im Monat). Die Regelmäßigkeit hilft, einen stabilen Kommunikationsfluss zu gewährleisten.

Ziel: Besprechung der aktuellen Lage, Projektfortschritte oder Abstimmung wichtiger Aufgaben, Delegation von Aufgaben (Tipp: maximal 2-3 wichtige Punkte)

Wertekonsens: Beide erkennen den Jour fixe als festen Termin und nicht als optionale Veranstaltung an. Sobald Sie wissen, dass es Ihnen nicht möglich ist, einen Jour fixe wahrzunehmen, sagen Sie diesen ab oder verschieben Sie ihn.

Nutzen Sie die Treffen, um zu erkennen, wie sich die Fähigkeiten und Stärken der Doppelspitze ergänzen können, um die Organisation effektiver zu führen.

Tipp: Beide Teilnehmer*innen führen eine eigene Liste mit Punkten, die die andere Person betreffen (also eine Schulleiter*innen-Liste, die die Stellvertretung anlegt, und umgekehrt). In die Listen tragt Sie beide alles ein, was Ihnen an Themen begegnet: ein Problem (für dessen Lösung Sie die andere Person brauchen), eine Info (die Sie teilen wollen) oder eine Frage, die nur die andere Person beantworten kann.

Vereinbaren Sie, wie Entscheidungen getroffen werden, besonders in Bereichen, in denen die Verantwortlichkeiten überlappen oder die Meinungen auseinandergehen könnten.

Dokumentieren Sie (kurz!) die getroffenen Entscheidungen und die zugewiesenen Aufgaben (z.B. durch eine digitale Ablage, auf die Sie beide schnell zugreifen können).

Seien Sie offen dafür, die Struktur der Jour fixe anzupassen, wenn sich die Bedürfnisse der Doppelspitze oder der Organisation ändern.

Radius: Eine schnelle Klärung von anfänglichen Unklarheiten oder Konflikten ist oft möglich. Geht es jedoch darum, weitreichende Konflikte (z.B. in der Abgrenzung der Verantwortlichkeiten zwischen den beiden Leitungspersonen oder Themen mit weiteren Beteiligten) zu lösen oder die Rollen zu klären, reicht ein Jour fixe vermutlich nicht aus. Ziehen Sie bei Bedarf externe Unterstützung hinzu, zum Beispiel durch Coaching oder Supervision.

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